Hella die Unterirdische

Hella oder Hel ist die Göttin der Unterwelt, der Verstorbenen und des Todes.
Die Göttin besucht die Sterbenden nicht persönlich, sondern fängt ihre Seelen nach dem Tod mit einem großen Netz ein.
Hella ist auch und vor allem eine Göttin der verstorbenen oder ausgesetzten Kinder.
Wann immer man ein Kind oder Baby an einer Wegkreuzung aussetzte war es für sie bestimmt.
Noch nach Anbruch des Christentums in Europa war es Glaube, dass alle ungetauften Kinder zur Göttin Hella/Hel/Holda/Holle und damit in die Hölle kamen, während die getauften Kinder zum Christengott in den Himmel fuhren.
Als Todesgöttin ist Hella auch gleichzeitig eine Göttin der Wiedergeburt.
Es heißt in ihrem unterirdischen Reich stehe ein Brunnen aus dem sie alle ungeborenen Kinder hebe und den Müttern in den Leib lege,während alle Verstorbenen in diesem Brunnen zurückkehrten um erneut geboren zu werden.
Da ihr Reich unterirdisch ist hat Hella auch Macht über alles was aus der Erde sprießt, weshalb sie in diesem Aspekt auch eine Fruchtbarkeitsgöttin, mit der griechischen Demeter gleichzusetzend ist.
Die früheren Bauern hatten großen Respekt vor ihr, da sie allein darüber entschied ob eine Ernte erfolgreich war oder misslang.
Sie ist gleichzeitig die Schutzpatronin, der Schutzgeist sozusagen, des Feldes und seiner Pflanzen.
Ihr zu ehren, wurde nach jeder erfolgreichen Ernte ein Büschel Korn stehen gelassen, mit dem sie „ihre Pferde füttern kann“.

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Göttin Holle: Auf der Suche nach einer alten Göttin
Verlag: Books on Demand GmbH; Auflage: 1 (Juni 2006)

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